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Hardfisch DM 2010

Die DM in Jena (Lob an die Veranstalter, war prima organisiert!) wird allen Fischbees, Seagulls und Hardfischen noch länger nachhaltig in Erinnerung bleiben. Denn was als gute Idee und Geste gedacht war, ein Vereins-Team-Grillen im Satdtpark nach dem Training in Hamburg entpuppte sich...

...als vermeintliche Magen-Darm-Infektionsparty. Einige schoben die Schuld auf den Pasta-Salat, andere auf Christophs Kollegen. Jedenfalls ging der Kotz-und-Flitzekacke-Virus um, und breitete sich auch während der DM innerhalb der Teams derart aus, dass zuweilen bis zur Hälfte aller jeweiligen SpielerInnen betroffen waren. Echt zum Kotzen! Derart geschwächt sind die Resultate dieser historischen DM (Hamburg nach Kiel zum 2. Male mit 3 Teams am Start, genau wie Köln und Mainz auch, aber dazu später - Berlin mit 4 Teams) beachtlich.

Anreise: Der Traum vom Teambus mit allen 40 Hamburgern und Video-Spielanalysen auf dem Hinweg zur Vorbereitung war geplatzt.

Trotz modernster Navigationstechtik und Mobilkommunikation ausgestattet, landeten viele Hamburger Kutschen auf dem Weg nach Jena in einen 2-3 Stündigen Stau. Da lachten die Bahnfahrer mit galaktischem Saturnticket und Björn, der nachmittags bereits Verkehrdfunk im Radio gehört hatte. Für alle anderen dauerte die Fahrt entsprechend länger. In Jena angekommen war es gar nicht so leicht die Zeltwiese am Stadion zu finden, aber zum Glück war um 2.30 Uhr der große Platzregen bereits vorüber, wovon lediglich einige große Pfützen Zeugnis ablegten. Einige Hamburger nächtigten standesgemäß im nicht weit entfernten Hotel. A propos nicht weit entfernt:

Das erste Spiel hatten wir Hardfische am Freitag Morgen um 9:00 Uhr gegen die Karlsruher Gummibärchen, auf dem weitmöglichtst entfernt liegenstem Feld von der Zeltstadt und dem Frühstücksplatz. Rote Hamburg Flagge gehisst, eine Stunde vor Spielbeginbn am Feld. 13 Mann in schwarz - Benne ließ sich den mitgenommenen Fahrtproviant (Pasta-Salat vom Fischbees-Grillen) noch einmal durch den Kopf gehen, Steven folgte nach einigen Punkten. Die Karslruher waren sehr zahlreich (18 Mann) und ebenfalls zeitig (45 Min vor Beginn) am Feld und machten sich wie wir gemeinsam warm. Sie hatten einige beeindruckende starke (National-) Spieler in ihren Reihen, z.B. einen jungen niemals aufgebenden Tobi, und auch altgediente Recken wie Volker, Clemens und Schätzchen, die schon länger spielen als ich (12 Jahre) und daher ungemein viel Erfahrung mitbrachten. Flottes Spiel, was wir Hardies souverän mit 15:10 gewannen.

Das zweite Spiel auf dem gleichen Feld in der prallen Sonne und dem hohen Gras mit nervigen kleinen Fliegen drin, die einem ständig in Augen und Nase flogen, sobald man stehenblieb, ging gegen die Bad Skid, gealterter und fusionierter Nachwuchs aus Bad Rappenau und Umgebung, sehr spielsicher und erfahren trotz junger Jahre, und mit beeindruckenden 8 Spielern. Wir schafften es kaum, denen eine Scheibe abzunehmen, kamen aber mit unseren Offences auch immer durch - meist mit Super-Rödel Phillis und Rob, weshalb das Spiel sehr ausgeglichen endete,mit einem späten Break für uns 15:13.  Cool, zwei von 4 Spielen gewonnen, Gruppensieg und ein Spiel weniger in greifbarer Nähe, was für ein erster Tag! Gemeinsames Yoga-Ausdehnen mit Phillis in der Abendsonne, sehr angenehm.

Abends hatten die Bergmanns, die Eltern von Uli mit Bockes Unterstützung in ihren Garten zum Teamgrillen eingeladen - Ulis und Bockes Team (also leider nicht die Fischbees, aber das hätte wohl den Rahmen gesprengt). Auch so fielen wir erschöpft vom Tag wie die Heuschrecken über das perfekt vorbereitete Grilbüffett (mit Nudelsalaten!) her, gekühlte Getränke, Fleisch satt, gute Thüringer Bratkunst, einfach lecker. Später noch bei Fackelschein und mit Feuerkorb ließen wir den beiderseits erfolgreichen Tag revue passieren (auch die Seagulls hatten ihre ersten beiden Spiele gewonnen). Die Gastgeber genossen den internationalen Flair, den wir mit unseren Hölländern, Rob und Craig mitbrachten. Eine sehr schöne Aktion, die ein dringendes Dankeschön erfordert!

Städtevergleich: Hamburg: 3, Mainz: Null!

Samstag, erstes Spiel wieder früh gegen die Heidelberger Heidees. Junge ehrgeizige und kämpferische Truppe, gegen die unsere Spiele bislang immer knapp ausgegangen waren. Heute nicht. Irgendwie kamen wir nicht in Fahrt, ging wirklich alles schief, Halbzeit 2-8, Endstand 5-15. Schade. Fehlend weil kotzend: Wunderwaffen Rob und Björn. Hätten wir gewonnen, wäre der Gruppensieg sicher gewesen, und auch Reserven schonen wegen eines Spieles weniger. So mußten wir den harten Weg gehen, und gegen das erstarkte Mainzer Team ran, das am Vortage zu 9t beide seine Spiele gegen die Stuttgarter und Bad Skid verloren hatten, nun aber 4 starke neue Spieler als Verstärkung hinzubekommen hatte, darunter die zwei slowakischen Hühnen, wovon einer Brano heißt, und ein kleiner flotter Ami namens John. Trotzdem holten wir gleich die erste D und konnten weiter flott punkten, mit ordentlichem Jubel ging es Punkt für Punkt vorwärts, Hardfisch in Rage. Das war auch unsere einzige Chance. Denn vor dem Spiel war die Konstellation so, dass uns eine Niederlage gegen den Rekordmeister und amtierenden deutschen Meister Feldrenner aus dem Titelrennen werfen würde - der Sieg hingegen den lang ersehnten Gruppensieg bescheren würde. Derart gepusht bügelten wir die Feldrenner um, da halfen auch keine Calls gegen Rob´s angebliches Traveln mehr, keine Slowaken, Mainz kam nicht in Fahrt ohne Robert Petsch und gab sich seinem Schicksal hin, zur Abwechslung mal nicht unter den TOP 4 zu landen. Yes! Gutes Ende des Tages, also ab zum Center Court, die Fischbees anfeuern. Gegen wen? Gegen Mainz, diesmal 3. Liga Open. Mit Gulaschnudeln gestärkt belagerten wir einen Hügel und feuerten die Fischbees an, die ansehnlich die 1-0 Führung durch Hardfisch in Liga 1 im internen Städtevergleich auf ein 2-0 ausbauten. Yeah! Abgeklatscht und gefeiert, und direkt zu den Seagulls rüber, die hatten die Mainzer Damen vor der Brust. Im Abendlicht mit einem kühlen Energy-Drink in der Hand saß also die versammelte Hamburger Männlichkeit und zog sämtliche Register im Anfeuern, stürmte nach verwandeltem Matchpoint das Spielfeld mit Flagge und ließ alle noch auf den Feldern verbliebenen Menschen wissen: Neuer Spielstand: Hamburg: Drei, Mainz: Nuuulll!!! Hummel Hummel, Mors Mors! Sieg auf ganzer Linie, Hardfisch Gruppenerster, die Möwen noch mit Chance aufs Finale, Fischbees auch gut dabei, Stimmung super. Wüstenfuchs Benne hatte im Hotel den Dinnersaal für Hamburg und ein Büffett reserviert, wo dann auch standesgemäß getafelt wurde, alle Mann zusammen, bunt gemischt, Vereinssocialising. Cool. Party war eher mau, also frisch ans Schlafen.

Vision

OK, etwas persönliches. Meine 10. Deutsche Meisterschaft, zum ersten Male in der Hardfisch-Geschichte als Gruppenerster mit einem Spiel weniger = mehr Kraft in de Endspurt der WM. Da geht was. Im Traum visualisierte ich das Spiel gegen Stuttgart, das Halbfinale. Einen Lieblingsgegenspieler: Walder, genannt Wolfi. Und wie ich ihm eine Scheibe an der gegnerischen Endzone wegdive. Bäm! Yeah. Gänsehaut!

Beim Frühstück treffe ich ihn bei den Brötchen und erzähle ihm, dass ich von ihm geträumt habe. Er sieht mich verwundert an, und nach meiner Erläuterung erwiedert er: „Na, das wollen wir ja mal sehen!“. Am Feld dann, nach warm-up flippt Bockes uns die D. HALBFINALE! Ich stell mich direkt gegenüber von Walder auf. Die Stuttgarter verdaddeln ihre O, Phillis hauts tief auf mich, bisserl weit, damn, Pseudo-Hechtsprung reicht nicht ran. Sie bauen wieder auf an ihrer Zone, Swing auf Walder, Hechtsprung Ed, BÄM! Der Traum wird Wirklichkeit. Was macht Craig mit der gewonnen Scheibe? Haut sie ins Nirvana = Aus, Stuttgart spielt den ersten Punkt durch, 0:1, Traum verbraucht. Damn!

Halbfinale

Es geht hin und her, wir kämpfen wir die Löwen, Stuttgart lässt einiges liegen, wir auch, Flabber-Kitzi, so geht es weiter, Punkt um Punkt, erst liegt Stuttgart ein Break vor uns, dann holen wir uns eines und liegen mit Matchpoint auf der Hand bei 14-13 vorne. Den Punkt und den nächsten verdaddeln wir. Dann: Phillis faked sich nen Wolf, 4 Hardies starren ihn wie Autos an und parken, er wirft ein pädagogischen Pass lang und weit ins Aus. Vor Ärger dann keine D, Stuttgart gewinnt 16-14, Ende Gelände, aus der Traum vom Finale. Schade Banane. Ätzend. Gegen Aachen wärs gegangen, die hätten wir so was von weggebügelt, denken wir, als wir keuchend in der Prallsonne erfahren, dass der nächste Spielbeginn um Platz 3 gegen die Zamperl aus Bayern bereits 50 Minuten später beginnen soll. Shit! Akku alle, Motivation auch, so quält sich das Spiel dahin, die Zamperl gewinnen, Hardfisch auf Platz 4. Trotzdem geiles Turnier. Wie ätzend, wenn spielentscheidende Leute kotzend an der Sideline hängen und nicht eingreifen können – worauf sie sich eine komplette Saison vorbereitet haben. 3.beste Hardfisch DM aller Zeiten.

Hardfisch: kurz-kurz   /  Rob Superstar

Was bleibt hängen? Viele neue Gesichter, Craig geht leider wahrscheinlich nach 3 Jahren Hardfisch, die gefürchteten langen Teile blieben eher aus, stattdessen Kurz-Kurz Rödelei mit Phillis und Rob, der zwar gefühlte 9875 Travel-Calls bekam, aber eine sehr geile Variante beherrscht, das Spielbein bereits laufend zu bewegen (nicht aber das Standbein, bevor die Hand die Scheibe verlässt), und dann rechts wie links (!) kurze 5m Schulterleger backhands in den Raum zu legen, und dann unzen-frei für den give-and-go Doppelpass zu sein. Für die gegnerischen Caller schwer zu erkennen und noch viel schwieriger zu verteidigen. Aber Ultimate der nächsten Dimension. Wer sich mit Rob einwirft, bemerkt, dass er das beidhändig macht. Gar keine Zauberpässe, nur kurze 5-10m backhands. Kann jeder lernen. Irre effektiv im Spiel. Lernt was draus, Fischbees.

Hamburger Platzierungen der DM 2010 in Jena:

Seagulls: Platz 5 in der 1. Liga Damen

Fischbees: Platz 7 in der 3.Liga Open

Hardfisch: Platz 4 in der 1. Liga Open                                  [alle Platzierungen der DM]

Danke!

Danke fürs coachen, Phillis. Danke fürs Motivieren, Steven. Danke fürs Daumendrücken, Ole. Danke fürs Anfeuern, Fischbees. Danke für die Massen an Emails vor dem Turnier, Hardies. Danke für die geilen Fotos & link, Ben. Danke für das Hamburg-Dinner im Hotel, Benne. Fettes Dankeschön an Bockes und die Bergmanns für den Grillabend. Danke für die Koordinationsleiter, Björn. Hamburg Ultimate rockt, siehe Foto (Gruppenbild, Ben). Cheers, Ed

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