Seagulls United im Kampf ums DM-Gold

In dieser ganz besonderen Saison, in der ein Teil der Seagulls bei der WMUCC in Limerick, ein anderer bei der WUCC in Cincinnati so richtig Gas gegeben hat und ein paar Spielerinnen bei keinem der großen Turniere am Start waren, kamen nun, zum Höhepunkt und Abschluss der deutschen Rasensaison, endlich nochmal alle zusammen. Das zweite Wochenende der Deutschen Meisterschaften der Frauen in der 1. Liga wurde in München ausgetragen und so stand am Freitag zunächst eine lange Anfahrt für uns Nordlichter an. Komfortabler Weise war unser erstes Spiel am nächsten Tag erst für die Mittagszeit angesetzt und so hatten wir viel Zeit, um uns gemeinsam auf die bevorstehenden Herausforderungen einzuschwören. Wir tauschten uns über unsere Wünsche und Ziele für das Wochenende aus und fanden uns in zwei starken Lines und unseren zugedachten Rollen ein. Nach einem Schnelldurchlauf durch unsere inzwischen zahlreichen Teamtaktiken konnte es losgehen: Warm up für die erste Begegnung.

Aus dem ersten DM-Wochenende in Heidelberg waren wir mit drei Siegen (gegen MissTÜrious, Woodchicas und Maizelmädchen) sowie einer Niederlage (gegen JinX) zurückgekehrt. In den letzten beiden Spielen der Vorrunde mussten wir uns also noch gegen die GoHoGirls und die Heidelbärchen beweisen, bevor die Halbfinals ermittelt werden konnten.

Das Spiel gegen die GoHoGirls startete ausgeglichen, doch schon bald konnten wir uns absetzen und die Stuttgarterinnen mit einem gezielten Wechsel unserer Taktiken und dem erfolgreichen Einsatz von Setplays auf Trapp halten. Kurz vor Ende des Spiels konnten unsere Gegnerinnen noch ein paar Punkte machen, doch unsere geballte Spielkraft und vielleicht auch ein gewisser Erfahrungsvorsprung sicherte uns das klare 15:6 Endergebnis.

Im Spiel gegen die Heidelbärchen, die später den dritten Platz belegen sollten, entfaltete sich ein deutlich engerer Kampf. Wir bekamen viel Druck durch das Marking und konnten starke Offense-Aktionen der Heidelbergerinnen bewundern. In der Summe war unsere Defense aber dann doch ein Stück effektiver – nicht zuletzt weil der Wind die Vorzüge unserer Zonen bestärkte und viele heiße Einzelaktionen die Pässe der Gegnerinnen unterbanden. Mit 14:10 besiegelten wir nun endgültig unseren Einzug ins Halbfinale, welches am Sonntag zu entspannter Startzeit um 10.40 Uhr gegen die Mainzelmädchen ausgetragen werden würde.

Zunächst aber hatten wir uns einen geselligen Abend mit Käsespätzle und Co. in der örtlichen Gastronomie verdient. Zwar wurde uns der sommerliche Abend im Biergarten verregnet, aber da das Wetter insgesamt doch nicht ganz so nass und kalt war, wie wir ursprünglich befürchtet hatten, konnten wir das gut verkraften und stattdessen ein paar Stunden im gemütlichen Brauhaus genießen.

Am nächsten Morgen standen wir frisch und munter unseren Rivalinnen aus Mainz und Darmstadt gegenüber. Angesichts unserer bisherigen Erfahrungen mit dieser Begegnung erwarteten wir ein heißes Spiel. Und es wurde tatsächlich eng, doch anders als wir es uns erhofft hatten. Anstelle eines intensiven Punktetradings legten wir Seagulls mit 7:1 vor, um dann plötzlich von den Mainzelmädchen überrannt zu werden und erst beim Gleichstand wieder langsam ins Spiel zu finden. Die weiteren Punkte waren hart umkämpft mit vielen Turns, zwischenzeitlich heftigem Regen und nicht unerheblichem Wind. Die logische Konsequenz: Universe beim Stand von 11:11. Auf einmal ging es schnell, die Powerline war am Start und ergatterte sich, angetrieben von einer heftigen Sideline, im Nu die Offense. Dann ein tiefer Wurf und ein spektakulärer Catch in der Endzone und die Seagulls standen im Finale der Deutschen Meisterschaften 2022.

Das galt es gegen JinX zu bestreiten, denen wir innerhalb der letzten zwölf Monate schon häufiger begegnet waren – meistens mit dem besseren Ausgang für die Berlinerinnen. Die Motivation war groß, das Spiel für uns zu entscheiden und sich den Meisterinnentitel zu sichern. Wir warfen unser ganzes Können und unsere letzte Ausdauer in die Waagschale, doch nicht immer ging das Konzept für uns auf. Währenddessen spielten JinX ein souveränes Spiel, nutzten unsere Fehler gleich aus und erarbeiteten sich bereits zur Halbzeit einen guten Vorsprung, den wir bis zum Schluss nicht wieder aufzuholen vermochten. Mit dem Endstand von 10:15 mussten wir uns geschlagen geben. Doch der Frust war schnell überwunden: das längst erweckte Teamgefühl und der stolze Vizemeisterinnentitel entlohnten jede einzelne von uns für ihren starken Einsatz auf dem Feld und an der Sideline. Gratulationen gehen raus an JinX zum verdienten Sieg und Titel!

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